Was ist die DIN 276?

Die neueste Fassung der DIN 276 gilt seit Dezember 2018. Die Norm dient der Kostenplanung im Bauwesen mit Fokus auf Ermittlung und Gliederung der Projektkosten. Außerdem stellt die DIN 276 die Grundlage der Honorarabrechnung nach HOAI für Architekten und Ingenieure dar.
Die aktuell gültige Fassung (Stand: 02/2023) DIN 276:2018-12 ersetzt bzw. fusioniert seit Dezember 2018 die folgenden Normen:

DIN 276-1: Kosten im Bauwesen – Hochbau
DIN 276-4: Kosten im Bauwesen – Ingenieurbau
DIN 277-3: Grundflächen und Rauminhalte von Bauwerken im Hochbau: Mengen und Bezugseinheiten

Änderungen, Ergänzungen und Aktualisierungen betreffen folgende Bereiche:

Gliederung, Anwendungsbereich, Begriffe, Grundsätze der Kostenplanung und Benennung der Kostengruppen.

In welchen Bereichen wird die DIN 276 angewendet?

Die DIN 276 findet Anwendung im Neubau, beim Umbau sowie bei der Modernisierung von Bauwerken und Anlagen. Sie gilt nicht für Nutzungskosten im Hochbau – hier wird die DIN 18960 angewendet.

Wozu dient die DIN 276?

Die DIN 276 legt Begriffe und Grundsätze der Kostenplanung sowie Unterscheidungsmerkmale von Kosten und Bezugseinheiten für Kostengruppen fest. Sie schafft damit eine einheitliche Vorgehensweise in der Kostenplanung und ermöglicht die Vergleichbarkeit der Ergebnisse der Kostenermittlung bei der Planung und Abrechnung eines Projektes. Das ist die Voraussetzung für eine transparente Kostenkontrolle und Kostensteuerung.

Was ist der Vorteil der DIN 276?

Vorteil der DIN 276 ist, dass von Punkt 1 Kostenrahmen bis Punkt 6 Kostenfeststellung die Genauigkeit der Kosten durch eine detailliertere Kostenstruktur zunimmt. Je genauer die Planung wird und je mehr Entscheidungen getroffen werden bzgl. Ausstattung etc., desto weniger Spielraum hat der Planer bei seiner Kostengenauigkeit. Der Auftraggeber hat hier den Vorteil, dass er Möglichkeiten prüfen lassen kann, z.B. Kosten einzusparen oder zu verlagern auf andere Kostengruppen (z.B. Erhöhung der Wärmedämmung der Hüllflächen und gleichzeitig Reduzierung der Ausstattung, z.B. der Bodenbeläge).

Kostenplanung nach der DIN 276 mit CaliforniaX  

CaliforniaX unterstützt Sie in allen Phasen der Kostenermittlung nach der DIN 276 in ihrer aktuellen Version DIN 276:2018-12.

Dabei ist die heute gültige DIN 276 nicht hart in California einprogrammiert, sondern auch andere Kostengruppeneinteilungen sind möglich:

  • DIN 276-1 2008
  • DIN 276-4 2009
  • DIN 276-4 2009
  • AKS 1985
  • ÖNORM
  • Gliederung StLB
  • eigene Einteilungen z.B. für Ihr unternehmensinternes SAP-Programm.

Mit unseren California-Modulen Modul KOS (Kostenermittlung und -dokumentation) und Modul RGB (Raum- und Gebäudebuch) steht Ihrer Kostenermittlung nach DIN 276 nichts mehr im Wege. 

Sie können so in zukünftigen Projekten vom Kostenrahmen zuvor erstellter Projekte profitieren!

Die Stufen der Kostenermittlung im Bauwesen

Die DIN 276 unterscheidet in ihrer neuesten Fassung sechs Stufen der Kostenermittlung im Bauwesen, abhängig vom Planungsstand in Detaillierung und Genauigkeit der Kostenermittlung: Kostenrahmen, Kostenschätzung, Kostenberechnung, Kostenvoranschlag, Kostenanschlag und Kostenfeststellung. Die Berechnungen für alle Stufen bis auf den Voranschlag und den Anschlag werden einmalig zu einem bestimmten Zeitpunkt durchgeführt.

1. Kostenrahmen

Der Kostenrahmen basiert insbesondere auf quantitativen Bedarfsangaben (z. B. Nutzeinheiten und Funktionselemente mit Flächen) und qualitativen Bedarfsangaben (z. B. Ausstattungsstandards) zum Bauwerk, gegebenenfalls auch auf Angaben zum Standort. Neben den Gesamtkosten müssen noch mindestens die Bauwerkskosten ausgewiesen werden. Der Kostenrahmen soll eine Vorgabe für die Kostenschätzung und zur Kostenkontrolle liefern.

2. Kostenschätzung

Die Kostenschätzung als Grundleistung des Bauplaners in der Leistungsphase 2 nach der HOAI dient als Grundlage für die Entscheidung über die Vorplanung. Sie basiert u.a. auf Informationen zum Grundstück und dessen Erschließung, auf Ergebnissen der Vorplanung und Erläuterungen zu den planerischen Zusammenhängen des Bauprojekts.

3. Kostenberechnung

Die Kostenberechnung liefert die Grundlage für die Entscheidung über die Entwurfsplanung. Basis für die Berechnung sind Planungsunterlagen wie Entwurfszeichnungen und Detailpläne sowie Mengenberechnung.

4. Kostenvoranschlag

Der Kostenvoranschlag ermittelt die Kosten auf Grundlage der Ausführungsplanung und der Vorbereitung der Vergabe. Dieser Begriff wurde in der aktuellen Fassung der Norm neu eingeführt, entspricht aber inhaltlich dem bisherigen Kostenanschlag. Der Kostenvoranschlag wird, dem Ablauf des Bauprojekts entsprechend, einmalig oder in mehreren Schritten aufgestellt.

5. Kostenanschlag

Der Kostenanschlag dient der Ermittlung der Kosten auf der Grundlage der Vergabe und Ausführung – ein Bereich, der in früheren Fassungen der Norm nicht der Kostenermittlung, sondern fälschlich der Kostenkontrolle zugeordnet war. Grundlage für den Kostenanschlag bilden die endgültigen Planungsunterlagen, Berechnungen und die Mengenberechnung. Dieser Schritt der Kostenermittlung wird im Projektablauf wiederholt und in mehreren Schritten durchgeführt.

6. Kostenfeststellung

Ziel der Kostenfeststellung ist der Nachweis entstandener Kosten. Sie ist auch Basis für verbesserte Vergleiche und Dokumentationen. Zu den Grundlagen für die Kostenfeststellung zählen geprüfte Abrechnungsbelege sowie Planungsunterlagen und Abrechnungszeichnungen.

Die Kostengruppen der DIN 276

Die DIN 276 unterteilt die anfallenden Kosten in Kostengruppen. Diese bilden die Grundlage für die Honorarabrechnung. Die aktuelle DIN 276 weist acht Kostengruppen aus:

  • 100: Grundstück
  • 200: Vorbereitende Maßnahmen
  • 300: Bauwerk – Baukonstruktionen
  • 400: Bauwerk – Technische Anlagen
  • 500: Außenanlagen und Freiflächen
  • 600: Ausstattung und Kunstwerke
  • 700: Baunebenkosten
  • 800: Finanzierung

Durch Ausgliederungen, Überarbeitungen, Neufassungen und Neubezeichnungen gegenüber früheren Fassungen wurde die Vergleichbarkeit der Kostengruppen verbessert.

Kostenermittlung im Raum- und Gebäudebuch (RGB)

Das Raum- und Gebäudebuch unterstützt Sie bei der Kostenermittlung nach der Bauteilmethode. Dabei können die Kosten für das Bauvorhaben planerisch vom Keller bis zum Dach ermittelt werden. Den einzelnen Elementen und Räumen können Kosten und Kostengruppen zugeordnet werden. Oder man nutzt vorgefertigte Bauelemente von Textherstellern, wie z.B. DBD-BIM oder Heinze Ausschreibungstexte online die mit diesen Informationen bereits ausgestattet sind. Zur DIN-Auswertung werden die Elemente und Räume automatisch nach Kostengruppen sortiert

Sie haben Fragen? Rufen Sie uns einfach an unter +49 89 51506 4 oder schreiben Sie uns eine E-Mail an info(at)gw-software.de. Gerne können Sie auch einen Präsentationstermin vereinbaren.